Die Geschichte beginnt 1957, als nur 27 Feuerwehren Funkgeräte nutzten – heute sind mehr als 1,3 Millionen Menschen bei Blaulichtorganisationen auf diese Technik angewiesen. Die technischen Entwicklungen waren rasant. Frühe Funkgeräte arbeiteten mit Röhrentechnik, die zunächst aufgewärmt werden musste, bevor das Gerät korrekt funktionierte. Bei Kälte konnte es durchaus zehn Minuten dauern, bis das Funkgerät einsatzbereit war. Auch die ersten Meldeempfänger in den 1960er Jahren, die Vorläufer moderner Pager, hatten noch die Größe eines Kofferradios. Selbst die ersten Mobiltelefone, damals als „Porty“ bekannt, waren deutlich größer und schwerer als die kompakten Geräte, die wir heute kennen. In den Vermittlungsstellen von Zivil- und Katastrophenschutz war oft der Spruch „Hier Vermittlung, ich rufe!“ zu hören, denn Gespräche wurden manuell vermittelt. Das Feldtelefon, liebevoll „Ackerschnacker“ genannt, funktionierte sogar ohne Strom und war damit besonders zuverlässig im Einsatz.
Über 200 Exponate erwarten die Besucherinnen und Besucher, darunter historische Funkgeräte, Pager und frühe Mobiltelefone. Viele der Geräte können selbst ausprobiert werden, sodass Technikgeschichte hautnah erfahrbar wird.
Die Sammlung entstand ursprünglich an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung in Ahrweiler und wurde nach Satzvey verlegt, um einem breiteren Publikum zugänglich zu sein. Über viele Jahre haben ehrenamtliche Unterstützer an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine umfangreiche Sammlung von Fernmelde- und Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) aufgebaut. Diese historische IuK-Technik stammt großteils aus dem Bereich der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dazu gehören Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen, THW, Polizei und viele andere. Die Exponate reichen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur aktuellen Technik. Der Schwerpunkt liegt jedoch in der Zeit des Kalten Kriegs, in der auch der LZB-Bunker und viele andere Schutzbauten entstanden.
Da die Ausstellungsfläche an der BABZ in Ahrweiler für die Präsentation aller Exponate zu klein wurde und Teile der Räumlichkeiten auch anderweitig genutzt werden sollen, bot sich die Möglichkeit, die historische IuK-Sammlung in bisher ungenutzte Räume im LZB-Bunker nach Satzvey umzuziehen.
Derzeit werden der Umzug und der Wiederaufbau der Sammlung schrittweise durch ehrenamtliche Unterstützer umgesetzt.
Sobald die historische IuK-Sammlung wieder in vollem Umfang aufgebaut ist, werden spezielle Führungen durch die IuK-Sammlung im Anschluss an die regelmäßigen Führungen
durch den LZB-Bunker angeboten.
Bis dahin können sich Interessierte in der umfangreichen Dokumentation der Exponate über die Geschichte der BOS-IuK-Technik informieren.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß und freuen uns auf Ihren Besuch!
Für Fragen zur IuK-Sammlung, zu einzelnen Exponaten oder für Gerätespenden wenden Sie sich bitte an IuK-Sammlung@lzb-bunkersatzvey.de